Am 19.12.2023 neu überarbeitet
Den alten Text werde ich stehen lassen. Ich musste den Artikel jedoch überarbeiten und das wesentliche hervorheben. Denn Katzenzucht mit Verantwortung besteht nicht nur aus Zucht mit Papier und Verein. Längst sind die Zeiten vorbei, wo der Stammbaum ein Qualitätsmerkmal für eine gute Zucht darstellt.
Woran erkennt man den wirklich guten Züchter?
• Gute Gesundheitsvorsorge, die beinhaltet, Gentestergebnisse über Rassespezifische Erkrankungen. Bei der Maine Coon zum Beispiel, wäre das die spinale Muskel Atrophie (SMA), aber auch Tests zu FIV und FeLV. Durch Herzultraschall generationenübergreifende Untersuchungen, die belegen, dass keine vererbbare Herzerkrankung vorgekommen ist. Gleiches gilt für die PKD, eine Nierenerkrankung, die meist vererbt wird. Eine Ultraschalluntersuchung hilft, sie zu erkennen. Die Patellaluxation (PL) und die Hüftdysplasie (HD) kann nur durch Röntgen ausgeschlossen werden.
Das alles legt ein guter Züchter/eine gute Züchterin den Personen vor, die sich für ein Kitten oder ein erwachsenes Tier interessieren. Natürlich können auch alle diese Untersuchungen kein Garant für eine lebenslange Gesundheit der Katze sein, aber es zeigt, dass die Züchterin/der Züchter sich die größtmögliche Mühe gegeben hat.
Diese ganzen Untersuchungen, neben einer guten Ernährung werden gemeinhin erwähnt, wenn es um den Preis für eine Rassekatze geht. Wenn all diese Untersuchungen gemacht worden sind, hat der Preis seine Berechtigung.
Es kommt aber auch vor, dass hohe Preise verlangt werden, ohne dass all diese Untersuchungen gemacht worden sind. Hier ist Vorsicht angebracht, denn der Verdacht liegt nahe, dass es hier nur darum geht, einen Preis zu verlangen, weil er in einer Vereinszucht »üblich« ist.
Ich weise darauf hin, dass hohe Preise für sich allein kein Qualitätsmerkmal sind. Sondern eine gute Gesundheitsvorsorge, eine artgerechte Ernährung und Haltung.
Eine gute Züchterin, ein guter Züchter, stellt Fragen, interessiert sich dafür, wie das Tier später leben soll. Es findet auch eine umfangreiche Aufklärung statt.
Verstärkt habe ich über das Thema in meinem Ratgeber aufgeklärt. Er ist im Handel und hier erhältlich: https://buchshop.bod.de/alles-was-die-katze-braucht-angelika-rimbach-9783751924887
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Der alte Text
Während beim Welpenhandel zumeist in Osteuropa ganze Fabriken bestehen, in denen Hunde unter erbärmlichsten Bedingungen Welpen zur Welt bringen und aufziehen müssen, ist das bei der Katze nicht unbedingt so. Vereinzelt werden mit den illegalen Tiertransporten neben einer größeren Anzahl Rassehunde auch Rassekatzen ins Land geschleust und für das nicht große Geld verschleudert. Werden diese aufgegriffen, gibt es wieder einen Aufschrei, ein lokales Tierheim sammelt Spenden, weil sie die große Anzahl meist kranker und viel zu junger Tiere versorgen müssen.
Die Zeitungen sind voll von Berichten.
Dennoch floriert immer noch das Geschäft, sonst gäbe es das Angebot ja nicht. Bei der Katze ist der Import aus dem Ausland überhaupt nicht nötig. Und es ist auch nicht immer der schreckliche Hinterhofvermehrer, der Katzen am laufenden Band produziert. Nein, es kann unser direkter Nachbar sein, Arbeitskollegen, Verwandte oder manchmal auch Freunde, die man nicht vor den Kopf stoßen möchte. Nicht jeder Vermehrer ist ein Tierquäler. Was sie aber alle gemeinsam haben, ist, die mangelnde gesundheitliche Vorsorge. Aber auch gewöhnliche Hauskatzen ohne Rasseneinschlag können an Erberkrankungen leiden, diese gilt es auszuschalten. Während der seriöse Züchter nicht nur viel Geld in seine Zuchttiere in die Hand nehmen muss, sich die Linien genau anschaut und viele Tests und Untersuchungen machen lässt, was auch immer eine Stange Geld kostet, spart sich der Vermehrer all das. In den seltensten Fällen macht der Vermehrer sich Gedanken um die Geburt. Dass das gehörig schiefgehen kann und mit Kaiserschnitt (Kosten ca. 1500 €) oder sogar dem Tod der Katze enden kann, so weit denkt man nämlich nicht. Wenn dann doch alles gut gegangen ist und die Babys selbstständig anfangen zu fressen, dann merkt der Vermehrer, hey, die kosten richtig Kohle!
So war das natürlich nicht gedacht. Sie sind jetzt etwa 7 Wochen alt. Spätestens jetzt wird auf Onlineplattformen, eine Anzeige geschaltet. Dann werden sie verscherbelt, diese unschuldigen kleinen Wesen, die beim Käufer regelmäßig Verzückungen auslösen. Was macht denn nun ein guter Züchter?
Er schaltet womöglich auch schon Anzeigen, aber er gibt seine Kätzchen erst mit 13 oder 14 Wochen ab. Das Kitten kommt im besten Fall schon kastriert, vollständig geimpft und gechippt zum Käufer und wird meistens gebracht, weil der Züchter sicher gehen will, dass es seinem Kitten gut gehen wird.
Ein guter Züchter wird ein Kitten niemals in Einzelhaltung abgeben und er wird einen Kaufvertrag abschließen und sich den Ausweis des Käufers zeigen lassen. Kopien über die Untersuchungen der Elterntiere sind natürlich dabei. Einen guten Züchter kann man besuchen. Man kann die Elterntiere und meist auch andere Katzen sehen. Man sieht, wie sie im Haushalt gehalten werden, wie die Tiere miteinander umgehen. Sollte man in einen Züchterhaushalt kommen, der richtig schmuddelig ist, d.h., das Katzenklo voller Kotreste am Rand, lieblos abgestelltes Futter und es riecht nicht nur nach Kater, dann sollte man schon vorsichtig sein… Sicher kann jeder einen schlechten Tag haben, aber sollte es bei einem zweiten Besuch immer noch so sein, dann sollte man sich überlegen, ob man sich nicht woanders umsehen möchte.
Denn nicht jeder Vereinszüchter ist ein guter Züchter.
Es gibt auch noch die “guten” Schwarzzüchter. Sie halten ihre Katzen liebevoll, suchen auch mit Bedacht die Liebhaber aus und geben die Kitten nicht zu früh und geimpft ab. Dem Liebhaber erschließt sich dann oft die Aufregung nicht, warum kritisiert wird, wenn man dort eine Katze gekauft hat. Schwarzzüchter haben sich wahrscheinlich Katzen unkastriert mit Stammbaum bei einem Züchter gekauft, der nicht so genau hinschaut. Eine Freigabe zu züchten haben sie dann aber in der Regel nicht.
Man muss bedenken, dass nicht jede Rassekatze als Zuchttier geeignet ist. Da geht es nicht nur um Typ, sondern auch der Charakter ist von Wichtigkeit, denn der vererbt sich mit. Ebenso hat der Schwarzzüchter keine Gelegenheit richtige Linienforschung zu betreiben. Er kann zwar natürlich auf Erberkrankungen untersuchen lassen (wenn er das macht. Die Regel ist nämlich, dass nichts untersucht wird), aber durch Stammbaumforschung lässt sich schon eine Menge vermeiden. Und da der Schwarzzüchter, wie der Vermehrer auch, keinen Stammbaum mitgeben kann, kann er die Reinrassigkeit auch nicht beweisen. Rein juristisch stellt ein solches Angebot einen Betrug dar. Kurzum, man weiß eigentlich nicht, was genau man kauft.